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Muslimische Jugendkulturen – zwischen Religion, Nationalismus und Popkultur

https://dorftv.at/video/35128

Sarah Momani und Thomas Rammerstorfer diskutieren über Lebenswelten muslimischer Jugendliche, Zuschreibungen und Ausgrenzung, sowie zur Frage was die Gesellschaft für mehr Teilhabe tun kann.

Muslimische Jugendliche in Oberösterreich stehen zwischen unterschiedlichen Erwartungen: hier jene der Familie, der Community oder Freunde. Auf der anderen Seite die Erwartungen, aber vor allem Zuschreibungen der Mehrheitsgesellschaft. Von „Problem-Jugendlichen“ ist immer wieder die Rede, von jungen Machos, die in der Schule anderen vorschreiben, was der Islam erlaube und was nicht. Mädchen, die Kopftuch tragen, müssen als Symbole einer sogenannten „Parallelgesellschaft“ herhalten. Die Angst vor einer konservativen, ja radikalisierten Jugend wird in den Medien immer wieder hervorgerufen. Vom „normalen“ Alltag muslimischer Jugendliche, von ihren Bedürfnissen und Einstellungen, wird hingegen kaum berichtet.

In diesem Spannungsfeld steht das Bedürfnis der Jugendlichen nach Zugehörigkeit. Wo finden sie Zugehörigkeit und wo nicht? Wie entscheidet sich, ob sie sich in Österreich angenommen fühlen oder nicht, selbst wenn sie hier geboren und aufgewachsen sind?

Dazu diskutieren Sarah Momani (Vorsitzende der Muslimischen Jugend Oberösterreich, MJÖ) sowie der Journalist und Autor Thomas Rammerstorfer.

Jugendlichen fehle oft das religiöse Wissen, so Momani. Zur Aufgabe der MJÖ gehört es, darüber aufzuklären und die Jugendlichen in ihrer österreichisch-islamischen Identität zu bestärken.

„Jugendliche brauchen Wertschätzung. Wir müssen weg von den Generalverdächten“, fordert Momani.

Einige Jugendliche würfeln sich eine eigene Identität aus religiösen, nationalistischen und popkulturellen Elementen zusammen, beschreibt Rammerstorfer. Ausgrenzung und Rassismus – auch struktureller Natur – führen zu hausgemachten Problemen.

„Viele dieser Jugendlichen haben massive Rassismus- und Ausgrenzungserfahrungen, die in fast keiner Biografie von Menschen, die sich radikalisiert haben, fehlen“, betont Rammerstorfer.

Probleme müssen angesprochen werden, auch inner-muslimisch. Darüber sind sich Momani und Rammerstorfer einig. Dennoch sei die gesamte Gesellschaft gefragt, selbstkritisch zu sein, Diversität und Teilhabe zuzulassen.

Moderation: Marina Wetzlmaier

Postproduktion: Johannes Mayerbrugger

Rammerstorfer: „Würde Islamisten nicht in den Tod abschieben. Eine Resozialisierung ist möglich.“

Nach dem Attentat in Wien wird von vielen Seiten das Verhältnis von Linken und Islamismus kritisiert. Der Grüne Welser Spitzenkandidat Thomas Rammerstorfer beschäftigt sich seit langem mit diversen Strömungen im Islam – sieht auch die konservativ-islamischen und besonders die nationalistisch-islamischen Gruppen kritisch. Einen Islamisten würde er trotzdem nicht abschieben, wenn ihn der sichere Tod in seinem Heimatland erwartet.

Interview mit „Die Monatliche“

Weiter gehts hier: https://monatliche.at/rammerstorfer-wuerde-islamisten-nicht-in-den-tod-abschieben-eine-resozialisierung-ist-moeglich/

Presserat rügt rechtes Medium „wochenblick.at“ für manipuliertes Foto

Wien/Linz – Der Presserat kritisiert die Onlinezeitung „wochenblick.at“, weil sie ein manipuliertes Foto veröffentlicht hat. Der Extremismus-Experte und Grün-Politiker Thomas Rammerstorfer sei in einer Bildmontage fälschlicherweise als kränklich dargestellt worden, wodurch das rechte Medium gleich gegen mehrere Punkte des Ehrenkodex der österreichischen Presse verstoßen habe, hielt der Presserat in einer Aussendung am Freitag fest. (Der Standard) – weiterlesen bitte hier:

https://www.derstandard.at/story/2000120969829/presserat-ruegt-rechtes-medium-wochenblickat-fuer-manipuliertes-foto