Kategorie-Archiv: Media

Presserat rügt rechtes Medium „wochenblick.at“ für manipuliertes Foto

Wien/Linz – Der Presserat kritisiert die Onlinezeitung „wochenblick.at“, weil sie ein manipuliertes Foto veröffentlicht hat. Der Extremismus-Experte und Grün-Politiker Thomas Rammerstorfer sei in einer Bildmontage fälschlicherweise als kränklich dargestellt worden, wodurch das rechte Medium gleich gegen mehrere Punkte des Ehrenkodex der österreichischen Presse verstoßen habe, hielt der Presserat in einer Aussendung am Freitag fest. (Der Standard) – weiterlesen bitte hier:

https://www.derstandard.at/story/2000120969829/presserat-ruegt-rechtes-medium-wochenblickat-fuer-manipuliertes-foto

Zum Nachhören: „Orbáns Ungarn“ – ein Abend mit Paul Lendvai

Am Mittwoch, den 1. März stellt Paul Lendvai im Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels sein Buch „Orbáns Ungarn“ vor. Veranstalterin ist die Welser Initiative gegen Faschismus. Auszüge aus der Veranstaltung sind in der Sendung zu hören.

Zum Autor: Paul Lendvai ist Publizist und Autor von etlichen Büchern über Österreich und Osteuropa. In Budapest geboren, lebt er seit 1957 in Österreich. Er schrieb im Rahmen seiner journalistischen Tätigkeit unter anderem für die Londoner Financial Times und ist Mitherausgeber und Chefredakteur der Europäischen Rundschau.

Das Buch Orbáns Ungarn wird auf der Website von Paul Lendvai folgendermaßen beschrieben: „Viktor Orbán regiert hinter einem scheinbar demokratischen Vorhang mit eiserner Faust. Eine zwar schwache, aber funktionierende Demokratie baut er in einen autoritären Staat um. Seine nahezu uneingeschränkte Machtposition verdankt er vor allem seiner persönlichen Ausstrahlung, seiner Unbarmherzigkeit und seinem Machtinstinkt. In den 1990er-Jahren als demokratische Hoffnung gefeiert, gilt Orbáns Bewunderung heute Männern wie Putin und Erdoğan. Von den westlichen, liberalen Werten hat er sich abgewendet. Sein rechtskonservativer, populistischer Kurs lässt fremdenfeindlichen und antisemitischen Tendenzen breiten Raum, seine finanz- und wirtschaftspolitischen Ambitionen führen zu einer Spaltung der Gesellschaft: Einer kleinen Schicht profitierender Neureicher steht ein wachsendes Heer an Armen, Arbeitslosen und Mindestrentnern gegenüber. Die politische Opposition ist schwach und gespalten, die junge urbane Generation wendet sich von der Politik ab oder wandert aus. Ungarn ist zu einem Fremdkörper im demokratischen Europa geworden.“

Sendungsgestaltung: Angelika Miesenberger

Zu hören auf Radio FRO!

Moderator Thomas Rammerstorfer stellt Fragen an Paul Lendvai, anschließend hat auch das Publikum noch die Möglichkeit.

Fotos: Laurien Scheinecker

Das „Profil“ hat mir das Abo gekündigt…

An die 20 Jahre hatte ich das „Profil“ abonniert. Es kam regelmäßig, früher Montags, später Sonntags, immer an die gleiche Adresse. Nicht nur einmal hab ich drüber nachgedacht, das Abo zu kündigen, es gab ja Gründe: Ein paar selbstgefällige, langweilige ältere Herren, himmelschreiende Recherchefehler (wenns um OÖ ging wars oft besonders schmerzhaft), Rosemarie Schwaiger… aber letzten Ende überwog das Positive, und auch schlicht die Gewohnheit des ausgiebigen Sonntagsfrühstücks mit Zeitung.
Schließlich war es umgekehrt. Das „Profil“ hat mir das Abo gekündigt. Ohne Angabe von Gründen.

Sonntag, 11. September kam es zum ersten Mal nicht. Egal, kann passieren. Am folgenden Sonntag wieder nicht. Ich schreibe ans Aboservice: Antwort: Sorry, wir senden ihnen die aktuelle Ausgabe per Post und schreiben ihnen die erste versäumte gut. Gut, so ist es geschehen. Am dritten Sonntag aber wieder kein „Profil“ – ich maile wieder. Auch am vierten und fünften nicht. Das sporadisch und anonym zurück mailende „Aboservice“ gelobt Besserung. Nach dem sechsten Sonntag ohne Zeitung, am 16. Oktober, platzt mir der Kragen, ich kündige und verlange mein Geld zurück:

Liebe „Abo“-Abteilung,
das „Profil“ wurde mir heute das sechste Mal in Folge nicht zugestellt. Ich muss sagen, ihre Unfähigkeit und Ignoranz ringt mir fast Respekt ab. Auch verstehe ich nun dieses „Zeitungssterben“ besser. Nichtsdestotrotz kündige ich hiermit mein Abo und ersuche um sofortige Rücküberweisung des erstatteten Betrages.

Dann fühle ich mich erstmals ernstgenommen:

Wir können nur erneut um Entschuldigung bitten. Die Zustellungsüberprüfung ist seit dem 10.10.2016 bei dem Gebietsbetreuer unseres Zustellpartners und wir warten noch auf Antwort. Wir bitten Sie uns dieses Wochenende noch eine Chance zu geben, Profil zuzustellen.

Ich bin ein bisschen gerührt einerseits, und da christlich erzogen, ist klar, ich gebe ihnen noch eine Chance. Andererseits überfällt mich nackte Wut, wenn ich dran denke, dass man erst 1 Monat nach meiner ersten Beschwerde eine „Zustellungsüberprüfung“ veranlasst hat. Das darf doch nicht wahr sein. Ich stelle mir die Clowns in der Abo-Abteilung vor, wie sie sich bei jedem neuen Mail von mir vor Lachen die Bäuche halten. Und dann kommt das Wochenende, der große Showdown. Mittlerweile fiebern Nachbarn, Familie, facebook-FreundInnen mit, wenn ich am Sonntagmorgen den Briefkasten öffne. Und er ist leer, zum siebten Mal. Sie haben es wieder getan! Wieder nicht getan!

Alte "Profile" in meinem Keller - schwacher Trost

Alte „Profile“ in meinem Keller – schwacher Trost

Ich beschwere mich ein letztes Mal. Das war vor 8 Tagen. Bis dato keine Antwort, keine Rückerstattung meines Geldes und gestern – fast überflüssig zu erwähnen – zum achten Mal keine Zeitung.
Warum ich das niederschreibe? Naja, ein bisschen aus Wut über die verschwendete Zeit (das Geld hol ich mir schon noch, und wenn es mein Anwalt machen muss). Und auch als kleine Anregung zum Thema „Zeitungssterben“: denn dabei scheint mir neben „höherer Gewalt“ (in Form von Digitalisierung etc.) auch schlicht menschliches Versagen eine Rolle zu spielen.