Kategorie-Archiv: Migration & Integration

„Wenn Sie die heutige Kundmachung nicht absagen, übernehmen wir für die möglichen Vorkommnisse keine Verantwortung!“

Seit Tagen kommt es zu Überfällen auf pro-kurdische Kundgebungen. Am 30. Juni wurde eine Kurdin in Linz durch einen Flaschenwurf schwer verletzt. Eine Eskalation mit Ansage.

In mehreren Städten (Wien, Linz und Innsbruck) läuft derzeit eine Infokampagne kurdischer Vereine. Gefordert wird die Freilassung des PKK-Anführers Abdullah Öcalan und der Beginn von Friedensverhandlungen, um den Konflikt im Südosten Anatoliens zu beenden. Nun kann man zu Öcalan und zur PKK stehen wie man will: Die Forderung ist legitim und jedenfalls nicht ungesetzlich. So sahen das bis jetzt auch die österreichischen Behörden, die diese Infostände bzw. Kundgebungen nicht untersagten. Anders sehen es die diversen Banden türkischer Faschisten und Islamisten, die eine Kampagne gegen diese Veranstaltungen begannen. Mit Erfolg. Am 22. und am 25. Juni kam es zu Überfällen verhetzter Jugendlicher, mutmaßlich auch von Mitgliedern des Boxclubs „Osmanen Germania“, auf die kurdischen Kundgebungen am Stephansplatz. Es kam zu Schlägereien, auch zwei Polizeibeamte wurden verletzt. Am Wochenende 26./27. Juni wurde ein Lokal der KPÖ in Wien mit faschistischen Parolen und den drei Halbmonden, Zeichen der „Grauen Wölfe“, beschmiert. Es ist meines Wissens das erste mal, dass eine österreichische Partei Zielscheibe der türkischen Faschisten wurde. Für die Lokale kurdischer Vereine ist dies ein Dauerzustand.

Am 29. Juni befand man wohl, dass man mit Prügel und Randale nicht alles erreichen konnte, es ging die facebook-Gruppe „Verbot der PKK-Kundgebungen in Österreich“ online. Musterschreiben wurden geteilt, mit denen man Behörden und PolitikerInnen unter Druck setzen sollte. Die „Kufstein Türk Kültür Derneği“ (Graue Wölfe) drohte vor der ersten Kundgebung am 29. Juni in Linz in einem Brief Bürgermeister Luger recht unverholen: „Wenn Sie die heutige Kundmachung nicht absagen, übernehmen wir für die möglichen Vorkommnisse keine Verantwortung!“. Weiters taten sich vervor: AKP-Mann und Nischenmedien-Experte Irfan Ü. (der glühende Antisemit war bei der Gemeinderatswahl 2015 für die Linzer SPÖ aktiv) und der Astener Neos-Gemeinderat und Blogger Alen Tahic: „Sowas darf es in Österreich nicht geben! Wir müssen uns energisch dagegen wehren!“ fand er.

Luger reagierte – in einem von Arzu Büyükkal (bis 2015 Vorsitzende des Linzer „Migrations- und Integrationsbeirates“, 2015 SP-Gemeinderatskandidatin in Linz und bei der dem türkischen Staat unterstellten ATIB) verbreiteten Schreiben – verständnisvoll:

„Ich verstehe Ihren Unmut über die gestern stattgefundene Kundgebung am Hauptplatz vollkommen. Auch mich hat diese Veranstaltung sehr geärgert. Leider stellt sich die Faktenlage so dar, dass ich als Bürgermeister im Vorfeld nichts über diese Kundgebung wusste. Als Stadt Linz haben wir hier leider keine Handhabe, da es sich um eine Demonstration bzw. Kundgebung gehandelt hat. Die Polizei ist dafür zuständig und hat diese auch genehmigt. Es gab im Vorfeld keine Information an mich. Ich distanziere mich von dieser Kundgebung der PKK und bin sehr verärgert.“

Unmittelbar nach Veröffentlichung des Luger-Schreibens (30. Juni/15.49) kam es zur Eskalation. Eine tanzende Frau wurde von Faschisten angegriffen und mit einer Flasche niedergeschlagen, sie wurde blutüberströmt ins Krankenhaus eingeliefert (Rissquetschwunde). Bei nachfolgenden Rangeleien wurden zumindest drei Personen festgenommen. Nun könnte man meinen: jetzt distanziert sich Luger von den rechtsextremen Schlägern. Aber Scherz beiseite. Davon ist in der SP-Aussendung kein Wort zu lesen, nein, auch kein Wort des Mitleids mit dem Opfer, einer langjährigen, über kurdische Kreise hinaus anerkannten Frauen – und Menschenrechtsaktivistin. Nein, schuld sind die, die Versammlungsfreiheit ermöglichten: „Mich ärgert, dass die Polizei solchen Kundgebungen zustimmt“ sagt er.

Ärgerlich ist freilich, neben Lugers Sermon, die Tatsache, dass die Polizei nicht willens war die genehmigte Kundgebung auch zu schützen. „Verhinderung oder Störung einer Versammlung “ ist eine Straftat, entsprechend hätte man an beiden Tagen in Linz die Angriffe auf die kurdische Kundgebung sofort unterbinden können, ja müssen.

Thomas Rammerstorfer

Siehe:

Bürgermeister Klaus Luger verurteilt Krawalle am Linzer Hauptplatz auf das Schärfste


http://www.heute.at/leser/PKK-Demo-wurde-von-Erdogan-Fans-angegriffen;art23650,1304328
http://www.heute.at/news/oesterreich/wien/Schon-wieder-Attacke-auf-Kurden-am-Stephansplatz;art23652,1305229

Die Saadet Partisi in Österreich

kamala
Seit 2012 ist es im Ausland lebenden türkischen StaatsbürgerInnen möglich an bundesweiten Wahlen in ihrem Heimatland teilzunehmen. Die Stimmen können in der Botschaft in Wien oder in den Konsulaten in Salzburg und Bregenz abgegeben werden. Seither versuchen auch die türkischen Parteien Strukturen im Ausland aufzubauen (Vereine, die gewissen Parteien oder Ideologien nahe standen, gab es selbstverständlich schon vorher). Neben den vier im Parlament vertretenen – der rechtskonservativ/islamischen AKP, der kemalistischen CHP, der rechtsextremen MHP und der linken HDP – tut sich in Österreich besonders die „Glückseeligkeitspartei“, Saadet Partisi (SP) hervor. Ende Juni wird ihr Vorsitzender Österreich besuchen. Geplant ist zumindest ein Auftritt in Wels. Ein guter Grund, einen Blick auf diese umtriebige Gruppierung zu werfen.

Zentrale Bezugsgröße der SP ist Necmettin Erbakan, dem Begründer der Millî Görüş („Nationale Weltsicht“)-Bewegung. Aus dieser islamischen Basis-Bewegung entstanden ab den 1970er Jahren immer wieder politische Parteien, die aber regelmäßig verboten wurden. 1996 wähnte sich Erbakan schließlich als Ministerpräsident der Refah Partisi (Wohlfahrtspartei) am Ziel, wurde aber bereits im Jahr darauf vom Militär zum Rücktritt gezwungen. Die Refah Partisi wurde verboten, ebenso ihre Nachfolgeorganisation, die Fazilet Partisi (Tugendpartei, 2001). Schließlich spaltete sich die Szene des politischen Islams in der Türkei in die AKP und die SP, eine Spaltung, die von den Auslandsorganisationen – wie den Millî Görüş-Gruppen – nicht mitgemacht wurde. So finden sich heute bei Millî Görüş in Westeuropa UnterstützerInnen beider Parteien, oder auch dritter, denn insbesondere unter den Jungen scheint sich ein pro-westlicher, demokratischer Flügel zu entwickeln.

Erbakan hingegen strebte einen Staat an, der nach islamischen und nationalistischen Prinzipien zu lenken und ordnen sei. Zweifellos wäre so ein Konstrukt nicht mit einer liberalen Demokratie zu vereinen. Erbakan war außerdem Antisemit und phantasierte unentwegt von einer „zionistischen Weltverschwörung“:

„Seit 5700 Jahren regieren Juden die Welt. Es ist eine Herrschaft des Unrechts, der Grausamkeit und der Gewalt. Sie haben einen starken Glauben, eine Religion, die ihnen sagt, dass sie die Welt beherrschen sollen. Sehen Sie sich diese Ein-Dollar-Note an. Darauf ist ein Symbol, eine Pyramide von 13 Stufen, mit einem Auge in der Spitze. Es ist das Symbol der zionistischen Weltherrschaft. Die Stufen stellen vier „offene“ und andere geheime Gesellschaften dar, dahinter gibt es ein „Parlament der 300″ und 33 Rabbinerparlamente, und dahinter noch andere, unsichtbare Lenker. Sie regieren die Welt über die kapitalistische Weltordnung.“ so Erbakan in der „Welt“

Der heutige Parteivorsitzende Mustafa Kamalak dürfte ähnliche, vor allem dezidiert anti-westliche Ansichten haben. Der deutsche Verfassungsschutz zitiert ihn hier: „Der Platz dieses erhabenen Volkes (der Türken, Anmerkung T. R.) ist weder die Europäische Union, noch die Union der Kreuzfahrer, noch der Christenclub, sondern die Islamische Union, die seine Brüder geschaffen haben bzw. schaffen werden.“

An der Urne im Heimatland ist die SP nur bescheiden erfolgreich. Bei den Parlamentswahlen im Juni 2015 brachte man es im Listenverbund mit der faschistischen Büyük Birlik Partisi noch auf 2 %, bei den Neuwahlen im November kandidierte man alleine und kam gerade mal auf 0,7 % der Stimmen. Trotz der weitgehenden Bedeutungslosigkeit in der Türkei und der übermächtigen Konkurrenz durch die AKP ist es der Saadet Partisi ab 2013 gelungen, Strukturen in Europa aufzubauen. Die Funktionäre rekrutieren sich in Oberösterreich aus der Millî Görüş-AnhängerInnenschaft. Regelmäßig werden Saalveranstaltungen und Schulungen organisiert. Der Besuch des Parteivorsitzenden Kamalak in Wels ist ein vorläufiger Höhepunkt dieser Bemühungen.

Zwei widerliche Kampagnen gegen türkischstämmige Fußballer

…laufen derzeit quasi parallel:

Da hätten wir zum einem die Vorwürfe gegen den österreichischen Teamkeeper Ramazan Özcan, er hätte absichtlich, quasi aus Loyalität zur „alten Heimat“, den Siegestreffer der Türkei gegen Österreich im Ländermatch am 29. März verursacht. Zahlreiche rechtsextreme Schmuddelseiten beteiligten sich an der Hetze gegen Özcan, auch diverse ÖFB-Fanseiten gingen mit entsprechenden postings über. In einer – freilich nicht repräsentativen – Internet-Umfrage von „Heute“ („Glauben sie auch an einen absichtlichen Fehlpass von Özcan?“) gaben fast 37 % der LeserInnen an: „Ich kann mir das schon vorstellen“ (1).

Nun konterten türkische Nationalisten mit einer eigenen Kampagne. Im Internet kursiert ein Aufruf an Spieler mit türkischem Migrationshintergrund: „Tretet von der österr. Nationalmannschaft zurück“ ist da zu lesen. Darunter befinden sich Bilder der Spieler Yasin Pehlivan, Veli Kavlak, Ramazan Özcan und Ümit Korkmaz (wobei sich nur Özcan im aktuellen Kader des ÖFB-Teams befindet). Dazu noch zwei Bilder kurdischer bzw. Öcalan-Fahnen im Fansektor des ÖFB-Teams sowie ein Faksimile besagten „Heute“-Artikels. Man behauptet weiters, es werde „gegen unser Vaterland gehetzt und die Terrororganisation PKK explizit unterstützt“:

irfanünsalNT

Einer der eifrigsten Verbreiter des Boykott-Aufrufes ist der Linzer Medienunternehmer Irfan Ünsal. Im Herbst hat Ünsal, der der AKP nahe steht, noch fleißig für die Linzer SPÖ wahlgekämpft. Trotz seiner zahlreichen Kanäle stößt der Aufruf in der türkischen Community aber nur auf wenig Resonanz. Die diversen Aufrufe und Beschimpfungen der österreichischen wie der türkischen RassistInnen zeigen aber mal wieder, wie ähnlich sich diese Armen im Geiste eigentlich sind.

Thomas Rammerstorfer
t.rammerstorfer@gmx.at

(1) http://www.heute.at/sport/fussball/international/oefbteam/OeFB-Fans-unterstellen-Goalie-Oezcan-Absicht;art57342,1271732

28. 10. 2015: Flüchtlinge in der Türkei – ein Reisebericht (Linz)

Termin
Mittwoch, 28. Oktober 2015, ab 18:30 Uhr

Ort
Interkulturelles Begegnungszentrum Arcobaleno, Friedhofstraße 6, 4020 Linz

Inhalt

Thomas Rammerstorfer und Evrim Kutooglu nahmen im Frühling an einer Solidaritätsreise zu zwei Flüchtlingslagern an der türkisch-syrischen Grenze teil. Die Bewohnerinnen und Bewohner stammen aus den von den IS-Milizen verwüsteten yesidischen Siedlungsgebieten im Irak und um Kobane (Syrisch-Kurdistan). In einem mit vielen Bildern unterlegten Vortrag berichten die Beiden von ihren Eindrücken und der aktuellen Lage in der Region.

Dauer der Veranstaltung: 18:30 – 20:00 Uhr
11030840_1417858431853695_3343561034994291984_n

Meinungsfreiheit hat ihre Grenzen in Linz – zur Friedensdemo am 24. Jänner

Samstag, 24. Jänner auf der Linzer Hauptstraße: „Meinungsfreiheit hat auch ihre Grenzen!“ steht auf einem Schild, davor marschieren neben den veranstaltenden Notabeln der Islamischen Glaubensgemeinschaft und der katholischen Kirche die heimischen SpitzenpolitikerInnen von SPÖ (Klaus Luger, Gertraud Jahn) und Grünen (Rudi Anschober). Zur Samstagsrede schaut auch Landeshauptmann Pühringer vorbei.
Wie eng man diese Grenzen zieht, wird schon im Vorfeld klar gemacht: Neben „keine Flaggen“ oder „kein Geschrei, keine Parolen“ heißt es da auch „keine „ich bin Charlie“ Plakate, seien sie auf deutsch oder auf französisch“. Die weltweite Solidaritätsparole mit den Opfern von Paris ist nicht erwünscht in Linz. Nachzulesen in der Anordnung der „Islamischen Glaubensgemeinde“ an die TeilnehmerInnen.
Ebenso nicht erwünscht – oder zumindest nicht eingeladen – waren kurdischen, alevitische, jüdische und linke Organisationen. Auch das Oberösterreichische Antifa-Netzwerk nicht. Blieb ein relativ skurriles Sammelsurium aus allerhand Moscheevereinen, der Volkshilfe, Migrare und dem Linzer Ableger der faschistischen „Grauen Wölfe“ (Avrasya). Dominiert wurde der Aufmarsch von einem gutem Dutzend „ALIF“-Transparenten. ALIF (Avusturya Linz Islam Federasyonu = Millî Görüş) kann man zu diesem Coup nur gratulieren, Außenstehende müssen wohl den Eindruck einer reinen Millî Görüş-Veranstaltung bekommen haben.
Nun ist es zum einen erfreulich, dass sich auch konservative Muslime gegen Terrorismus aussprechen wollen. Ein ähnliches Engagement „mehrheitsösterreichischer“ Konservativer gegen rechtsextreme Gewalt vermissen wir schmerzlich. Trotzdem: der Ausschluss von einigen der Hauptopfergruppen djihadistischer Verbrechen hinterlässt einen schalen Beigeschmack.
Dass es auch anders geht hat man glücklicherweise zwei Wochen vorher in Wels gezeigt. Auch hier initiierten die Religionsgemeinschaften eine gemeinsame Friedenskundgebung, es wurden aber auch linke kurdisch-türkische und antifaschistische Organisationen zur Teilnahme eingeladen. Und Charlie durfte auch dabei sein.

Thomas Rammerstorfer

PS: Eine Kritik gibt es auch von der Taksim Initiative Linz: http://www.taksiminitiativelinz.at/image-kur-fuer-das-ansehen-des-politischen-islam-im-stil-einer-populistischen-strategie/

1 Veröffentlicht am 22. Jänner 2015 auf verschiedenen Facebook-Seiten
2 Zumindest keine der von mir befragten; ich bitte um Hinweise, falls ich hier falsch liege.

Salafismus und Reaktion in Oberösterreich

„Lies!“ ist die simple Forderung, unter der freundliche, meist bärtige junge Männer in mitteleuropäischen Innenstädten kostenlos Koranexemplare verteilen. 2011 startete die Aktion in Deutschland. Ziel ist es, allein dort 25 Millionen Exemplare unter die Menschen zu bringen, einen pro Haushalt. Mittlerweile wurde die Kampagne auf zahlreiche weitere europäische und asiatische Städte ausgedehnt. In Österreich bilden Wien und Linz die Schwerpunkte der Missionierungstätigkeit. Weitere im Jahr 2014 in dieser Hinsicht beglückte Orte in Oberösterreich waren/sind Wels, Steyr, Vöcklabruck, Braunau, Ried im Innkreis und Gmunden. Diese Street Dawa („Straßenmissionierung“) ist derzeit das wichtigste und für Außenstehende natürlich offensichtlichste Instrument salafistischer Propaganda. Immer wieder kommt es zu Debatten: Sind das harmlose Spinner, anständige Idealisten oder gar potentielle Terroristen, die ihre weißen „Lies!“-Westen jederzeit gegen einen Sprengstoffgürtel tauschen würden?

„Die wahre Religion“ in Österreich

Zwei offizielle facebook-Seiten betreibt das „Lies!“-Projekt in Österreich. Eine widmet sich der internationalen Kampagne und bringt Nachrichten aus aller Welt. Die andere berichtet ausschließlich über die Dawa-Aktivitäten in Österreich, in erster Linie die Koranverteilungen. Dazu kommt das eine oder andere Video von unbürokratischen Spontankonversionen. Es reicht, das islamische Glaubensbekenntnis nachzusprechen, schon wird man unter „Allahu Akber!“-Rufen in die Gemeinschaft aufgenommen. Die Bilder zeigen dekorierte Büchertische mit dem auf ein Buch begrenzten Sortiment und junge Männer, mit Bart, soweit es der Hormonhaushalt schon zulässt. Nur auf wenigen Fotos sind ältere Herren zu sehen, so z. B. bei jenen vom Tisch im Juni im Donauzentrum in Wien. Hier steht Ibrahim Abou-Nagie bei den Kids – einer der einflussreichsten Prediger der radikalen Szene und „Erfinder“ der Koranverteilungen. Der Besuch in Österreich wird auch auf Video festgehalten . Es zeigt Abou-Nagie in der Mariahilfer Straße – alle paar Sekunden wandert ein Koran über den Tisch in die Hände interessierter PassantInnen. Im Interview spricht er von 1 Million Konvertiten in Deutschland und schwadroniert munter drauf los über die freundlichen Menschen in Österreich und die Vorteile des Handabhackens als Strafe für Diebe: „Die Menschen, die Angst haben, dass ihre Hand abgehackt wird, die brauchen nicht zu klauen“. So einfach ist das.
Abou-Nagie und seine Gruppe „Die wahre Religion“ (DWR) sind die größte und aktivste Salafistengruppe in Österreich. Die österreichischen facebook-Seiten haben keine eigenen Homepages, sondern verweisen direkt auf Abou-Nagies www.diewahrereligion.de. Ident sind die österreichischen facebook-Inhalte auch mit jenen von www.hausdesqurans.de.
Während sich Abou-Nagie eher rarmacht, ist der charismatische und jugend-tauglichere DWR-Prediger Pierre Vogel Stammgast in Oberösterreich. Seit 2008 tritt er etwa einmal im Jahr hier auf, Gastgeber sind die einschlägigen Moscheevereine Kewser in Linz und Sahwa in Wels. An die 100 Zuhörende pro Vortrag (2012 in Linz anscheinend auch eine Schulklasse!) kann Vogel in Österreich anlocken. Zuviel, aber eingedenk seines Popstar-Status in der Szene eine doch überschaubare Menge.
Laut ernsthaften deutschen IslamexpertInnen wie Nina Wiedl und Claudia Dantschke ist DWR dem radikalen Spektrum zuzuordnen, d. h. zum „Djihad“ wie in Syrien wird zwar nicht aufgerufen, man zeigt jedoch durchaus Verständnis dafür. Verschwörungstheorien, Antisemitismus, das Delegitimieren demokratischer Systeme und die Abwertung von Frauen und Homosexuellen sind weitere Konstanten in der DWR-Propaganda.

Was tun?

Bei aller Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung: Pauschale Angriffe auf den Islam nutzen nur der radikalen Minderheit unter den MuslimInnen. Die anti-muslimischen Hetzer sind deren wichtigste Verbündete; Ausgrenzungs- und Diskriminierungserfahrungen treiben Jugendliche in die Hand extremer Prediger. Das heißt, ein wirkungsvoller Kampf gegen Desintegrationsprozesse muss immer auch einer gegen heimische rechte Hetzer sein.
Das bedeutet aber nicht, über antidemokratische Einstellungen und deren ideologische Hintermänner in der muslimischen Community zu schweigen. Diese Einstellungen finden sich über das salafistische Spektrum hinaus in einer Reihe nationalistisch-islamistischer Gruppierungen wie etwa in der türkischen Millî Görüş – Bewegung, oder in einer rechtsextremen Ausprägung bei den „Grauen Wölfen“. Die DemokratInnen werden in der nächsten Zeit an mehreren Fronten zu kämpfen haben.

Thomas Rammerstorfer

Was ist Salafismus?
Die AnhängerInnenschaft der „Salaf“ (arabisch: die Vorgänger, die Altvorderen) stehen für eine erzkonservative Richtung im sunnitischen Islam. Die Salafisten streben ein Leben nach einer wortgetreuen Interpretation des Koran an, sie lehnen alle Anpassungen, die die Religion seit dem 7. Jahrhundert widerfahren haben, ab. Der Salafismus ist keine neue Bewegung, weshalb von manchen IslamwissenschafterInnen für das heutige Phänomen auch der Begriff Neo-Salafismus verwendet wird. In Saudi-Arabien ist mit dem Wahhabismus eine Spielart des Salafismus Staatsreligion. ExpertInnen differenzieren vier verschiedene – allerdings untereinander korrespondierende – Stoßrichtungen: Die „puritanische“ Richtung, die in erster Linie im alltäglichen Leben den Koranregeln entsprechen will, sich aber nicht politisch betätigt. Eine zweite, politische Richtung, die aktiv „Dawa“, das muslimische Pendant zur christlichen Missionierung, betreibt. Als Drittes die „Radikalen“, die den bewaffneten Kampf zwar nicht aktiv propagieren oder praktizieren, ihn aber doch unter Umständen für legitim befinden. Am extremen Rand der Szene stehen die Unterstützer und Praktikanten terroristischer und sonstiger militanter Aktivitäten.
In Deutschland geht man von etwa 7000 AnhängerInnen des Salafismus aus, das sind dort weniger als 0,2 % aller Menschen muslimischen Glaubens.

1 http://www.diewahrereligion.de/jwplayer/index.htm „Besuch in Österreich“
2 Bei dieser Zahl dürfte der Wunsch Vater des Gedanken sein. Seriösere Quellen sprechen von ca. 40 000

Artikel aus „Antifa Jahresforum 2014“, herausgegeben von der Welser Initiative gegen Faschismus

18. 11. 2014: Eröffnung der Ausstellung „Wir von überall – Zur Migrationsgeschichte des Welser Stadtteils Lichtenegg“

Ausstellung von 18. November 2014 – 19. Jänner 2015 im Welser Rathaus

Begrüßung::
Bürgermeister Dr. Peter Koits
Eröffnung:
Vizebürgermeister Peter Lehner
Einführende Worte:
Thomas Rammerstorfer

Kaum ein Ort in Österreich erlebte mehr Migration als der Welser Stadtteil Lichtenegg. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges kamen Kriegsgefangene, ZwangsarbeiterInnen und KZ-Häftlinge; später ausgebombte „Reichsdeutsche“ und OsteuropäerInnen. Nach ´45 bewohnten tausende jüdische Flüchtlinge das Lager 1001, ab 1952 wiederum vor allem „Volksdeutsche“ und andere OsteuropäerInnen.

Der Aufstand 1956 in Ungarn füllte das Lichtenegger Flüchtlingslager erneut. Auch Indochina- bzw. Vietnamkrieg hinterließen ihre Spuren, dazu kam die Arbeitsmigration ab den 1960ern. Mit dem in den 1970ern entstandenen Lichtenegger Stadtteil Noitzmühle haben wir heute einen Ort mit besonders vielen MigrantInnen – internationalen einerseits, aber auch viele BinnenmigrantInnen aus ländlichen Regionen Österreichs andererseits. Interessanterweise ist diese lebhafte, belebende, aber auch mitunter konfliktgeladene Geschichte den EinwohnerInnen des Stadtteils selbst nur wenig bewusst. Um dies zu ändern, wollen wir eine Ausstellung organisieren, in der sich alle Interessierten mit der Geschichte Lichteneggs vertraut machen können.

Wir wollen Geschichte erlebbar machen, anhand „unseres“ Viertels. Von den beiden Weltkriegen und ihren Folgen zu den kommunistischen Machtergreifungen in Osteuropa, vom Ungarnaufstand `56 bis zum Vietnamkrieg, vom Fall des Eisernen Vorhanges bis zu den Jugoslawienkriegen: Alle diese Ereignisse haben ihre Spuren in Lichtenegg hinterlassen.
WVU-Plakat A2 Ready.indd

12. 5. 2014 Migrationsgeschichte von Lichtenegg in Wels

lager-1001_55

Eine Vorstellung des geplanten Projektes

Kaum ein Fleckchen in Österreich erlebte seit ´45 mehr Migrationsbewegungen als Lichtenegg. Von den Flüchtlingsströmen ab dem Ende des Zweiten Weltkrieges bis zu den MigrantInnen von heute soll auf 30 Schautafeln die Geschichte des Stadtteils dargestellt werden.

Die Ausstellung wird im Herbst 2014 im Welser Rathaus präsentiert und in Folge an weiteren Orten gezeigt werden.
Ein gemeinsames Projekt des Aktiv Teams Noitzmühle und der Welser Initiative gegen Faschismus – unterstützt von der Stadt Wels im Rahmen der “Heimatstadtideen”.

Referat von Thomas Rammerstorfer und Werner Retzl

Montag, 12. Mai 2014, 18 Uhr

VHS Noitzmühle – Föhrenstraße 13 – 4600 Wels

Fluchtpunkt L. E.

le

Der Welser Stadtteil Lichtenegg hat eine reiche Migrationsgeschichte

Der Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland bedeutete für die Gemeinde Lichtenegg den Anschluss an die Stadt Wels. Im Sinne der deutschen Raumordnungspolitik sollten die Städte „Oberdonaus“ vergrößert und industrialisiert werden. In Lichtenegg entstand mit den „Flugzeug- und Motorenwerken“ ein wichtiger Rüstungsbetrieb, dessen enormer Arbeitskräftebedarf bald nur mehr mit „Fremdarbeitern“, KZ-Häftlingen und Kriegsgefangenen gedeckt werden konnte. Diese kamen aus Frankreich, Italien, Jugoslawien, der Slowakei und der Sowjetunion und waren unter andrem im Herminenhof und der Trabrennbahn untergebracht. Auch „Reichsdeutsche“ und umgesiedelte SüdtirolerInnen und Rumänien-Deutsche wurden der FMW als Arbeitskräfte zugewiesen, für sie wurde der heute größte Welser  Stadtteil, die Vogelweide, errichtet[1]. Doch es gab deutlich zu wenig Wohnraum: Für die 7000 in den oberösterreichischen Zentralraum umgesiedelten SüdtirolerInnen standen z. B. nur 415 Wohnungen zur Verfügung[2], für die daraus resultierenden sozialen Probleme wurden häufig die schuldlosen Flüchtlinge selbst verantwortlich gemacht[3].

Nach 1945 sollten gewaltige Wanderungsbewegungen Europa in unterschiedlichsten Richtungen durchqueren. Dass viele der Heimatlosen auch nach Lichtenegg kamen, ist der Existenz eines riesigen Barackenlagers zwischen der Dragonerstraße und der Salzburger Straße, dass früher als Kaserne genutzt wurde, zuzuschreiben. Hier fanden zuerst ehemalige KZ-Häftlinge aus Gunskirchen, v. a. ungarische JüdInnen eine neue Bleibe. Der Zustand dieser Menschen nach Folterhaft und Todesmärschen war erbärmlich; noch in Wels starben hunderte an Seuchen und Erschöpfung. Andere jüdische „displaced persons“ aus Osteuropa kamen hinzu: Bald entstand ein Lagerleben mit eigenem Geschäft, einem Gebetsraum, einer Theatergruppe und einer koscheren Schlachterei. Bis 1952 waren alle LagerinsassInnen, im Laufe der Jahre mehrere tausend, weiter gezogen, meist nach den USA oder Israel. War das „jüdische“ Lichtenegg nur ein Zwischenspiel, sollte die nächste Gruppe von MigrantInnen den Stadtteil nachhaltig verändern: Fliehende vor der Roten Armee bzw. der Machtergreifungen kommunistischer Parteien in Osteuropa. Größtenteils waren dies so genannte „Volksdeutsche“, aber auch fremdsprachige Nazi-Kollaborateure aus den vormals besetzten Gebieten, aus Ungarn, Tschechien, der Sowjetunion, der Slowakei und Jugoslawiens. Die neuen Flüchtlinge wollten vielfach bleiben. Der Zentralraum gehörte zur US-amerikanischen Besatzungszone, bot somit relative Sicherheit und hatte vor allem auch einen enormen Bedarf an Arbeitsplätzen. Denn die KZ-Häftlinge, ZwangsarbeiterInnen und Kriegsgefangenen des NS-Regimes hatten Oberösterreichs Industrialisierung weit vorangetrieben, die Zahl der Produktionsbetriebe hatte sich von 1938 auf 1948 verdoppelt.

Im Nachkriegs-Lichtenegg begann ein Phänomen, das man wohl als eine Art „umgekehrter Integration“ bezeichnen kann. Denn die Flüchtlinge schufen soziale Strukturen, die es in diesem Sinne zuvor in Lichtenegg noch nicht gegeben hatte, und bald begannen auch die Einheimischen diese zu nutzen. Zum Friseur ging man zum „Ullig“ ins Lager, einkaufen zu den ungarischen Greislern „Quintus und Horvath“. Die Flüchtlinge hatten auch ihre eigenes Fußballteam mitgebracht, das bald als „Eintracht Wels“ auch einheimische Spieler und Fans anzog. Am nachhaltigsten veränderten die Neuankömmlinge jedoch das Kirchenleben. 1952 wurde die Lagerkirche eröffnet, bis Ende der 50er Jahre waren mehr als die Hälfte der KirchenbesucherInnen alteingesessene LichteneggerInnen. Die Messen wurden in deutscher, tschechischer, slowakischer, russischer und kroatischer Sprache gehalten – kroatische Messen gibt es in der Pfarre übrigens bis heute. Die Kirche ist jedoch mittlerweile eine andere: Seit 1966 besteht anstatt der Lagerkirche die Zeltkirche, die in ihrer namensgebenden Form an das Flüchtlingsschicksal ihrer ErbauerInnen erinnern soll.

Nach der Niederschlagung des ungarischen Aufstandes 1956 strömten weitere Flüchtlinge ins Land bzw. ins Lager 1001. Mit der Stephansiedlung entstand ein eigener Teil Lichteneggs, der Grundankauf wurde von der griechischen Königin Friederike finanziert, StudentInnen aus aller Welt halfen beim Bau (organisiert durch den „Bauorden“). 1958 wurden die ersten Häuser bezogen: „225 Flüchtlinge aus Jugoslawien, 73 Österreicher, 55 Flüchtlinge aus Rumänien, 21 aus Ungarn, 30 aus Polen, 22 aus der Tschechoslowakei und 9 aus Russland untergebracht. Neben 441 Katholiken und 23 evangelischen Bewohnern wohnten in der Siedlung auch 14 orthodoxe Christen und 7 Moslems.“[4] Im Laufe der Zeit wurden die ungarischen EinwohnerInnen der Stephanssiedlung mehr: Arzt (Dr. Haberbusch) und Greisler (Horvath) stammten aus Ungarn, und nach dem ungarischen Nationalheiligen Stephan wurde nicht nur die Siedlung, sondern auch eine Straße und die ganze Pfarrgemeinde benannt. Dazu kamen die Ungarnstraße und jüngst die Matthias-Corvinus-Straße, benannt nach einem ungarischen König.

Mit dem aus „Mitteln der Nächstenliebe“ von einer Schweizerin finanzierten „Dora-Little-Haus“ entstand eine weitere Anlaufstelle für Vertriebene, es wurde ab Ende der 60er Jahre insbesondere von Kriegsflüchtlingen aus Vietnam und Kambodscha genutzt. Bereits 1968 feierte ein vietnamesischer Katholik seine Primiz in der Lichtenegger Pfarre.

Die ArbeitsmigrantInnen aus Jugoslawien und der Türkei, die in den 60er-Jahren angeworben wurden, kehrten meist wieder in ihre Heimat zurück. Am Beginn der 80er kamen politische Flüchtlinge aus der Türkei und Polen, die vor den dortigen Diktaturen flüchteten.

Ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rückten die neuen MigrantInnen aber erst mit den späten 1990er-Jahren, als in der Noitzmühle vermehrt MigrantInnen aus der Türkei zusiedelten. Der Anfang der 1970er für die damalige österreichische Durchschnittsfamilie (Eltern und 3 Kinder) konzipierte Teil von Lichtenegg wurde vielfach nicht mehr den Anforderungen der neuen „Single mit Kind“-Familien gerecht. Die großen Wohnungen erfüllten die Anforderungen großer Familien, die unter den ÖsterreicherInnen immer seltener zu finden waren. Zudem ist der Arbeitskräftebedarf der Stadt bzw. der Region nach wie vor enorm.

 Es waren vor allem die Volksdeutschen, später die UngarInnen und heute die Menschen aus der Türkei, die aus dem Dorf Lichtenegg einen modernen Stadtteil einer der reichsten Regionen Österreichs machten. Das ganze ging nicht ohne Anpassungsschwierigkeiten, ohne Konflikte und Vorurteile. Gerade letztere wurden und werden nahezu wortgleich bald über diese, bald über jene Gruppe von Einwanderern verbreitet. So berichtet die Donauschwäbin Vera Tichy-Nimmervoll:  

„Die Heimatvertriebenen spürten oft eine unverhohlene Geringschätzung seitens der einheimischen Bevölkerung und standen dieser skeptisch gegenüber. Die Welser Bevölkerung hatte gegenüber dem am Stadtrand liegenden Flüchtlingslager gewisse Vorurteile, denn Elend und Unsicherheit waren grausame Wirklichkeit. Ich kann mich noch gut erinnern: Wenn meine Mutter in der Stadt etwas bestellte und daher ihre Adresse bekannt geben sollte, sagte sie immer Schulstrasse 15 und nie Lager 1001. Ich vermute, es war ihr peinlich, die wahre Adresse bekannt zu geben.“[5]

Pfarr-Chronist Bertholt Simbrunner beschrieb die Ressentiments gegenüber die UngarInnen: „Häufig vernahm man in der Bevölkerung und in den Zeitungen Klagen über die Ungarnflüchtlinge. Hatte man früher nur mit Bewunderung von ihnen gesprochen, so war es plötzlich still um sie geworden. Bisweilen hörte man, sie wollen nicht arbeiten und würden nicht genügend beschäftigt, stellten zu hohe Ansprüche, seien zum Großteil überhaupt nur Abenteurer.“[6]

Trauriger Höhepunkt der ab den 1980ern von diversen Parteien und Medien hochgepuschten Fremdenfeindlichkeit war ein neonazistisch motivierter Brandanschlag auf ein Haus in der Porzellangasse 1997, bei dem ein Mazedonier zu Tode kam.

Vergleicht man die Reaktion auf Zuwanderung damals wie heute erkennt man Ähnlichkeiten bei gewissen fremdenfeindlichen Einstellungen, aber auch deutliche Unterschiede. So gab es früher weder Parteien noch Medien, die organisiert gegen die „Volksdeutschen“ hetzten. Die FPÖ bzw. ihr Vorläuferpartei VdU sah sich sogar als Partei dieser Flüchtlinge (zumindest der „deutschen Volksgenossen“). Durch die vergleichsweise rasche Einbürgerung waren die Volksdeutschen mit rund 10 % der oberösterreichischen Bevölkerung bald auch ein WählerInnenpotential, auf welches keine Partei verzichten wollte. 

Thomas Rammerstorfer 

 Artikel aus: ANTIFA-FORUM 2013


[1] Über zwei Drittel der Wohnungen in der Vogelweide verfügte die FMW

[3] Siehe auch Christoforetti, Rudi: Rieche, es ist die deutsche Faust: ein Südtiroler „Optantenjunge“ erlebt die NS-Zeit in Wels, Wien 1999

[4] Berthold Simbruner, Die Enstehung der Pfarre St. Stephan, Wels-Lichtenegg

[5] Tichy-Nimmervoll, Wir Kinder vom Lager 1001, Linz 2010

[6] Berthold Simbruner, Die Enstehung der Pfarre St. Stephan, Wels-Lichtenegg